Seltene Krankheiten: Expertise und Betreuung in der Ostschweiz

Manchmal erleiden Kinder oder Erwachsene eine langwierige Erkrankung, deren Ursache trotz umfangreicher Untersuchungen zunächst unklar bleibt. Es gibt über 6’000 Erkrankungen, die zwar separat betrachtet selten sind, in der Gesamtheit aber ca. 6,6 % der Schweizer Bevölkerung betreffen.

Diagnostik und Behandlung erfordern spezialisiertes Wissen und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Doch wie sieht die Arbeit in einem Zentrum für seltene Krankheiten konkret aus? Ein Blick hinter die Kulissen des Ostschweizer Zentrums für Seltene Krankheiten (ZSK-O) und der Referenzzentren zeigt, wie Betroffene umfassende Unterstützung finden.

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Steering-Board der seltenen Krankheiten mit PD Dr. med. Stefan Bilz, Chefarzt der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Osteologie und Stoffwechselerkrankungen und Vertreterinnen und Vertreter des Ostschweizer Kinderspitals und der Referenzzentren

Expertise und interdisziplinäre Zusammenarbeit für Kinder und Erwachsene

Da die Symptome oft unspezifisch sind oder nicht in das Muster bekannter Erkrankungen passen, haben viele Patientinnen und Patienten bereits eine lange Odyssee hinter sich. Um präzisere Diagnosen zu ermöglichen, arbeiten Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachrichtungen von HOCH Health Ostschweiz und dem Ostschweizer Kinderspital (OKS) eng zusammen. Der wichtigste Aspekt ist die gemeinsame interdisziplinäre Betrachtung der jeweiligen Konstellation und die Entscheidung darüber, welche spezialisierte Expertise in der Diagnostik und Therapie eingesetzt wird.

Zudem sind das ZSK-O und die Referenzzentren für seltene Nieren-, Knochen- und Bindegewebskrankheiten, immunologische und Schlafkrankheiten aktiv in Forschungsprojekte eingebunden und arbeiten eng mit den anderen Schweizer Referenzzentren und auch internationalen Institutionen zusammen. Dies ermöglicht den Zugang zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und klinischen Studien. Durch die Verknüpfung von Forschung und Praxis werden neue Therapieansätze entwickelt und bestehende Behandlungen kontinuierlich optimiert. Weitere Referenzzentren für seltene endokrinologische, Leber- und neurologische Krankheiten befinden sich im Aufbau.

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kosek-Zertifizierung für seltene Krankheiten

Das ZSK-O und die Referenzzentren sind von der kosek (www.kosekschweiz.ch) anerkannt, was die Erfüllung hoher Standards in der Diagnose und Behandlung seltener Erkrankungen bestätigt. Die Zertifizierung umfasst die fachliche Expertise, die interdisziplinäre Zusammenarbeit vor Ort und in einem Netzwerk sowie regelmässige Qualitätskontrollen. Die kosek (Nationale Koordination Seltene Krankheiten) akkreditiert in der Schweiz Zentren für seltene Krankheiten gemäss den Vorgaben des Nationalen Massnahmenplans Seltene Krankheiten des Bundesamtes für Gesundheit.

Ein starkes Netzwerk für seltene Krankheiten

Viele seltene Krankheiten haben eine genetische Grundlage, beginnen im Kindesalter und verlaufen chronisch. Daher ist eine kontinuierliche Betreuung essenziell. Das ZSK-O und die Referenzzentren werden gemeinsam und in enger Zusammenarbeit von HOCH und vom OKS betrieben. Die Anmeldung der Patientinnen und Patienten erfolgt in der Regel direkt bei den Referenzzentren, die individuelle Therapien und Behandlungspläne entwickeln. Das ZSK-O dient vor allem als Koordinations- und Anlaufstelle für Personen mit Verdacht auf eine bislang nicht diagnostizierte seltene Krankheit.

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Wichtige Aspekte für Zuweisende

Was Hausärztinnen und Hausärzte bei der Diagnostik und Betreuung von Patientinnen und Patienten mit seltenen Erkrankungen beachten können:

Diagnosestellung und Früherkennung

Therapie und Betreuung

Unterstützung für Betroffene

Das frühzeitige Erkennen seltener Erkrankungen, die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Einbindung spezialisierter Zentren sind entscheidend für eine bestmögliche Versorgung der Betroffenen.

Kontakt

zsk-o@h-och.ch
www.h-och.ch/zsk-o

info.zsk-o@kispisg.ch

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